In Tapori
Jetzt bin ich schon zwei Monate in Ecuador, anderthalb Monate in Tapori...
Die ersten zwei Wochen heb ich mir hauptsächlich Zeit genommen alles kennen zu lernen und heraus zu finden was ich hier als Sozialarbeiterin eigentlich tun kan. (Es gibt hier noch keinen Sozialarbeiter und damit ist auch noch nicht deutlich welche Aufgaben dieser übernehmen kann) Mittlerweile hab ich dies für mich beantworten können und bin auch schon fleissig damit beschäftigt dies in die Tat umzusetzen. Dies ist auch wichtig für weitere Praktikanten, sodass diese nicht immer wieder auf´s Neue suchen müssen... Weiterhin will ich eine Zusammenarbeit mit anderen Organisationen fördern und Familien Zuhause besuchen und dort helfen. Aber damit nicht genug. Die Diplomarbeit (Thema: Welche Effekte - emotional + Verhalten - hat die Emigration von Vater/Mutter/Eltern in ein anderes Land?) will auch geschrieben werden und ich werde auch mit Kindern die davon betroffen sind arbeiten. Ich konnte auch schon mit 20 Kindern sprechen... Es ist viel, aber auch sehr interessant und es macht Spass!!
In meiner Gastfamilie
Meine Gastfamilie ist sehr freundlich und praktisch gesehen ist alles in Ordnung (essen, mein Zimmer,...), ABER... die Menschen in der Gastfamilie machen echt nie was, sondern sind dauern zuhause. Ich rede auch nur mit ihnen während dem Essen... Ich finde das seltsam. Wenn ich mir vorstelle Jemand aus einem anderen Land würde bei mir leben, würde ich viel unternehmen, Den -oder Diejenige mit auf Party´s nehmen...:)
Es ist eine Familie die, im Vergleich mit vielen anderen hier, finanziell mehr Möglichkeiten hat. Sie haben ein grosses Haus, ein Auto, einen Gärtner,... Dennoch scheinen sie auf der anderen Seite kulturell ein wenig verarmt. Ich habe den Eindruck, dass sie sich von den ´ärmeren´ (was sich nur auf die finanzielle Situation bezieht) abgrenzen wollen, so wie wohl viele die mehr haben. Schade!! Das geht geht ziemlich weit. Ich denke selbst, dass sie (oder zumindest der Vater) rassistisch sind. ´Alle Schwarzen stinken´ ist nur ein Beispiel von den ´Witzen´, die der Vater von sich gelassen hat... Da fühlt man sich dann weniger wohl bei... Auch die Mutter hat manchmal ihre Aussetzer und ist ziemlich unfreundlich... Ihre Aufgabe ist der Haushalt und die Erziehung der Kinder - hier hat sie das Sagen und übt auch ziemlich viel Kontrolle aus. Vielleicht geht es ihr gegen den Strich, dass da eben ein Mädl wohnt, die viel freier ist und sich diese Freiheiten auch nimmt... Wer weiss, wenn sie wieder so eine Phase hat (denn manchmal ist sie augesprochen freundlich) werde ich mal mit ihr reden. Ich habe darüber auch schon mit Inge gesprochen und sie meinte ich könne doch in einer anderen Familie leben. Eine andere Frau, die auch in tapori arbeitet (Carmita - echt ne Nette), hat auch schon angeboten, dass ich bei ihr wohnen kann... Ich werde sehn...
Die Menschen, das Leben hier
Glücklicherweise kenn ich hier mittlerweile mehr Menschen und lerne ich mehr von der Natur und Kultur kennen.
Es ist zum Beispiel unglaublich wie die Leute hier tanzen. Wenn man hier auf ner Fete ist, dann heisst es tanzen. Dann gibt es keine Ausreden wie ´ich kann nicht tanzen´ oder ´ich warte lieber noch´ - so wie viele in Europa das tun :)
Mittwoch bis Freitag war ich mit Inge und ihrer Familie (vier Mädels und der Papa, der hier in einer ziemlich bekannten Band mitspielt:) im Dschungel!! Das war richtig klasse; Endlich hab ich auch mal ne Terantel gesehn, fleigende Riesenameisen, prächtige Blumen und Pflanzen,... Ich hab 555 Foto´s gemacht. Ich werd so schnell wie möglich ein paar auf den Blog loaden...
Und sonst gab´s hier letztens ein (kleines) Erdbeben. Ich wurde in der Nacht wach und mein Bett wackelte hin und her... Es war seltsam, aber auch lustig - zum Glück war das Erdbeben nicht so stark - dennoch in Quito (also nicht weit weg von mir) sind einige Häuser eingestürzt...